7.11
Today I went for a walk at around 6am. My sleeping schedule is completely fucked. I usually go to bed at around 8-9am and wake up 3pm. After waking up I usually play games or go for long walks in the early morning. Today I noticed how uncomfortable I feel in my own body. I mean, I always didn't like my body. I never had a great or outstanding physique. I have no idea how to style my hair. I never cared much for appearance. Taking walks at night really gives me peace. There are no people around that could look at me. As I said today was different. Since 6am is essentially, the early morning for everyday people, I encountered many regular commuters. I kept reaching to my hair and trying to "fix it". I felt like someone with autism. But instead of spasms, I just had to go through my hair every few seconds. I do not feel comfortable showing myself out there.I dont think I'm necessarily an anti-social person. But sometimes I just cant find peace with my appearance. There are days on which I dont even want to look in the mirror.
I'm trying to work on myself. I'm working on losing weight and I go to the gym at least three to four times a week. I lost 15kg in the last 4 months (A good chunk of it during my bulimia ark). But in the last month my weight stagnated for some reason. Even though I barely eat anything and can only dream of tasting candy or non-zero sodas. But still the weight is hard-stuck for some reason. That is one of the main reasons why I started being more active and going on long walks. Somehow I need to reach that damned calorie-deficit.
This weekend a old friend of mine will visit me and we'll hang together in the city. I'm looking forward to it. I stopped cutting myself for now. I have done it like every 2 days for the last 2 weeks but I found the willpower to stop. I don't think it will last for long though. I can see my cuts already healing and I'm not fond of it. Maybe it's just because I dont want to leave the downward spiral. My knife is very dull. I have to find the right angle to actually manage to cut into anything. Else, I'm just skating on my bones with a dull blade. I remember last week. I was laying in bed with my VR headset on, sitting in a vrchat world by myself, listening to Cigarettes after Sex and cutting myself to it. That was probably one of my worst cutting sessions so far. Baby steps huh.
Goodbye.
28.10
There is no hope. Hoping is lying to myself. I dont want to be naive. I want to take things raw. I will never be able to think differently. My cognitive connections are already in place. My mind, my thoughts, my feelings and my soul is absolutely vile. There is no going back. The connections are there. And they won't go away. Maybe they do. With a lot of healing. But there is no horizon for me to long for. There is no hope..2.10
So bin auch gerade wieder von dem Spaziergang zurück. Interessant Begegnung auf dem Weg zur Tankstelle. Als ich an einer teuren Privatuni in meiner Gegend vorbeigelaufen bin. Lief ein Mann in meinem alter an mir vorbei mit Kopfhörern in den Ohren. Er sprach mich an, aber ich konnte nichts hören, da ich selber Kopfhörer in den Ohren hatte. Ich hielt an, nahm einen Kopfhörer raus und guckte ihn an. Er hatte ein breites Lächeln auf dem Gesicht und fing alle paar Sekunden an vor mir einen Tanzmove zu machen. Ich fragte mich ob er betrunken war aber später merkte ich, dass er sehr stark nach Cannabis roch. Er fragte mich ob ich auf die Privatuni gehen würde (Er selber gehe dahin). Ich verneinte und nannte ihm meine Universität. Ich fragte ihn wo er her kommen würde um mir sein Verhalten besser erklären zu können. Er erzählte mir wie er gerade von einer Freundin kam mit der er geschlafen hatte und die jetzt keine Lust mehr hatte. Momentan sei er auf dem Weg zu jemand anderen um dann mit ihr zu schlafen.Nach diesem Bericht wurf er noch eine Bemerkung ein "Das Leben hier an der Uni ist bis 14 Uhr Vorlesungen, bis 11 Uhr abends lernen und danach feiern"
Er war eigentlich ganz Nett und schüttelte meine Hand und hielt sie danach fest. Anschließend hat er mich noch gebeten ihm mein Instagram zu geben und hat mir gesagt er würde mich auf "die wildesten Partys einladen".
Ich frage mich wirklich warum er so offen mit mir war und mich überhaupt proaktiv angesprochen war. Schließlich schlurfte ich da mit Kapuze, Bart durch die Gegend. Wahrscheinlich primär weil ich in der Umgebung seiner Universität war. Während ich mich natürlich irgendwie wegen dieser Begegnung gefreut habe hat sich natürlich auch sofort der Neid wieder gemeldet. Nicht alleine nur wegen seiner anscheinend häufigen sexuellen Bewegnungen. Nein natürlich auch die Tatsache, dass er auf eine der besten Privatunis in Deutschland geht. Es gibt also Leute da draußen die, bessere Noten als ich haben, einen besseren Abschluss machen werden und auch noch Sexuell super aktiv sind? Das war ein starker Schlag auf mein Selbstvertrauen. Ich plane schon seit mehreren Tagen einen Text über das Thema Neid zu schreiben. Ich weiß bisher nur den Titel "Learning to live with it" und einige Denkansätze.
Als ich heute aufgewacht bin habe ich mich wieder direkt vor den Computer gesetzt. Ich hab mich wieder so sicher gefühlt. Ich hatte echt lust wieder in diese digital-only Existenz abzudriften. Und einfach noch tiefer meine Existenz darauf zu reduzieren. Ich glaube ich räume gleich mein Zimmer auf und werde dann mal die ersten Sätze zu dem oben gennanten Text schreiben. Ich glaube das wird aber wieder ein Text werden denn ich oft neuschreiben muss oder was hinzufügen muss. Wenn ich es schaffe den Neid zu besiegen wird er vielleicht sogar obsolet werden.
30.9.
So gerade aufgewacht. Es ist Nachmittags. Anscheinend wurde der Brief doch gefunden. Ich glaube ich muss einiges Klarstellen zunächst. Diese Website geht nicht über dich oder besser gesagt ich habe sie nicht für dich gemacht. Du bist gewiss ein Glied der Kette aber meine Probleme oder meine Unzufriedenheit gehen viel tiefer. Danke für die lange schriftliche Antwort. Ich habe noch nicht den Mut oder das Selbstvertrauen gefunden sie zu lesen. Was wenn es meiner Erinnerung ein ganz schlechten Nachgeschmack gibt? Und mir noch mehr Schuldgefühle als ohnenhin schon auferlegt? Vielleicht in ein paar Tagen. Ich weiß nicht wie es mit uns weitergehen soll. Irgendwie will man Isolation um seine Missgunst auszudrücken aber natürlich will ich auch nicht einen guten Freund verlieren. Und ich respektiere deine Entscheidung also mach dir darüber überhaupt keine Gedanken. Ist nicht so als hätte ich Ego um groß nachtragend zu sein.Also wenn dein Partner anwesend ist halte ich es um ehrlich zu sein nicht so gut aus. Ich glaube der beste Langstreckenplan ist es einfach ein wenig Abstand zu nehmen und irgendwann wieder zueinander zu finden. Und bitte hab keine Angst davor "mir meine Freunde wegzunehmen". Das ist kein Thema für mich. Wenn ich einen Partner hätte mit dem ich glücklich wäre, könnte ich glaube ich viel besser mit dem Umstand umgehen. Neid scheint wohl doch eine größere Rolle gespielt zu haben als Gedacht. Vielleicht ist die gewollte Isolation auch einfach eine Abwehrreaktionen um mich nicht mit Schuldgefühlen und den Gedanken etwas verpasst zu haben zu konfrontieren. Wie muss man sich fühlen wenn absolute jeder in seinem Umfeld schon zumindest eine Beziehung hatte nur einer selber nicht. Kein Wunder, dass ich in eine digital-only Existenz geflüchtet bin, wenn solche Gefühle immer dann aufkommen wenn man den Schritt in die echte Welt wagt. Oder mit echten Menschen redet.
Wir werden mal sehen wo das noch alles hinführen wird.
Gestern war ich wieder draußen. Kürzer als Sonst, da ich mich zu kalt angezogen hatte (und mein Bier ist mir auf der Parkbank ausgekippt). Die Nächte werden echt spürbar kälter. Sogar in meiner Wohnung habe ich danach gefrohren. Es ist tatsächlich einfacher nichts zu essen als ich Gedacht habe. Anscheinend bin ich einem Punkt bei dem die mentalen Komplexe den physischen gegenüber wiederstehen können. Ich werde mal gucken wie sich mein Gewicht entwickelt. Ich glaube wenn ich so 75 bis 70kg erreiche werde ich aufhören und mal gucken ob ich das Gewicht halten kann. Zum Thema selbstverletzung. Ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass ich es nicht ausprobiert hätte. Was mir bisher am meisten daran gefällt ist, dass am Tag danach man halt spürbaren Schmerz oder so ein leichtes dehnen am Arm hat. Es fühlt sich gut an etwas fühlen zu können so dumm diese Aussage wohl klingen mag. Ich merke wie ich jederzeit in mein altes Leben zurückfallen kann. Ich müsste einfach diesen Text aufhören zu schreiben, ein Spiel hochfahren, mich in mein Youtube einloggen oder mit einem Freund in einen Voicecall gehen. Ich könnte einfach so all das hier liegenlassen. Aber ich will das nicht. Ich will dem aus den Weg gehen. und bloß nicht zu stark in die alten Verhandlungsmuster fallen. Ich hab eine Freundin die BPD, depressionen, und Probleme mit ihrem Aussehen hatte und wir schreiben momentan öfters. Ist schön jemanden zu haben mit dem dam über so etwas schreiben kann. Ich kann mir nur schwer vorstellen mit meinen IRL Freunden so persönlich zu sein. Und ich weiß nicht ob es dieses ganze "Männer reden nicht über ihre Gefühle Kram ist". Ich will sie gar nicht damit belasten. Ich mag es auch nicht im Mittelpunkt zu stehen. und Menschen mit fake Depressionen entsprechender Wichtigtuerei gibt es ja genug. Auch deswegen mage ich es dieses Medium zu nutzen. Man tendiert zwar zum überdenken aber es liegt Distanz zwischen meiner Nachricht und dem Leser. Das hier ist nur ein Text schließlich.
We chase misprinted lies
We face the path of time
And yet I fight
And yet I fight
This battle all alone
No one to cry to
No place to call home
My gift of self is raped
My privacy is raked
And yet I find
And yet I find
Repeating in my head
If I can't be my own
I'd feel better dead
29.9. - später
Gerade aufgewacht. Ich hab glaube ich noch nie so viel geraucht wie die letzten Tage. Mein Mund fühlt sich ekelhaft an. Ich habe auch großen hungger aber ich habe ja beschlossen nichts mehr oder so gut wie nichts mehr zu essen. Vllt werde ich eine Dose Thunfisch essen falls ich es wirklich nicht mehr aushalten kann. Das wären dann 200kcal. Das ist glaube ich auszuhalten. Ich glaube heute fange ich an einem längeren Text zu schreiben. Ihr kennt bestimmt alle diesen nächtlichen depressiven Phasen. Wenn es spät ist und viele negativen Erinnerungen und Stimmungen aufkommen. Wenn man am nächsten Tag dann aufwacht sind viele dieser Gefühle wieder weg. Und man wird auf einmal wieder optimistisch. Ein neuer Tag ist angebrochen und man bekommt seine nächste Chance. Nachdem ich heute aufgewacht bin habe ich mich wie immer vor den Computer gesetzt. Hab geschaut was im Internet so hochgeladen wurde und was ich denn schauen könnte. In diesem Moment habe ich mich auf einmal wieder so sicher gefühlt. Als ob die ganzen negativen Gedanken vom Vortag weg wären. Ich glaube was ich hier beschreibe ist genau dieser Eskapismus der mich in meine aktuelle Lage gebracht hat. Auf einmal geht es nur noch um digitale Stimulation und alles was mir im Leben da draußen unbehagen bereiet ist nicht mehr so wichtig. Ich lasse die Sorgen vor der Tür und logge mich ein. Das führt natürlich dazu, dass wenn ich dann mal alleine im Bett liege oder mal auf einen abendlichen Spaziergang gehe das alles unterdrückte rauskommt. Jetzt könnte ich mich einfach damit zufriedengebend diesen Eskapismus zu maximieren. I mean - ist nicht so, dass ich ja genau schon das seit mehreren Jahren mache. Selbst als ich in Japan gelebt habe, habe ich primär vor dem Laptop gelebt. Auch in Japan hatte ich kein Selbstvertrauen. Ich wollte mich am liebsten niemaden zeigen. Nicht nur wegen der Vorurteilen die besonders in Japan ausländern gegenüber entegegenkommt sondern auch weil ich einfach mich in meiner Haut nicht wohl gefühlt habe. Ich habe mir einen perfekten Freizeitpark in der digitalen Existenz aufgebaut. Ich freue mich wenn ein neues Spiel von einer Reihe die ich mag rauskommt, mir macht es spaß anderen bei schwierigen challenges zuzuschauen oder mir ein interessantes Video über die neueste Technik anzugucken. Wenn ich Lust verspüre habe ich in Windeseile ein Video von jemanden den ich körperlich attraktiv finde der dann auch diese Lust befriedigen kann. Das fühlt sich alles so sinnleer an wenn ich ganz profan auf einem Spaziergang darüber nachhdenke. Nichts davon ist irgendwie real. Es ist alles eine große Ausrede. Wie gesagt, es ist ein für mich zugeschneider Freizeitpark um mich vor den Gefühlen die mich wirklich bedrücken zu schützen. Und dauerhaft darin leben kann ich glaube ich nicht mit mir vereinbaren. Wobei ich schon oft darüber nachgedacht habe. Hey, Jeden Tag vorm Computer hängen kann man auch für den Rest seines Lebens machen. Kommt mir ein bisschen so wie die bekannte Frage aus Matrix vor. Willst du lieber bei den unterlegenden Rebellen gegen die Roboter kämpfen oder in der Dopaminmaschine, in der Lüge leben. Ich kann diese Frage nicht beantworten. Ich hab aber schon den Drang nach Veränderung. Obwohl ich schon so viele radikale Veränderungsversuche durchgemacht habe und sich nie nachhaltig etwas verändert hat. Ich kann es kaum erwarten, dass es wieder dunkel wird und die Nacht mir gehört. Als ich gestern durch die Nacht, oder eher den morgen gelaufen bin hatte ich echt das Bedürfnis, dass jemand anhält und mich fragt wie es mir geht. Wo sind die philantropischen, altruistischen Autofahrer die eine einsame Gestalt bei Nacht sehen und anhalten um mal nachzufragen wie einem geht? Einmal bin ich auch an einer Polizeistation vorbeigelaufen. Da hab ich mir am meisten Hoffnung gemacht, dass jemand proaktiv auf mich zukommt. Aber nichts.Osaka 1.5.2023
29.09
Ich bin gerade wieder zurück von meinem "Spaziergang". Ich fühle mich wirklich miserable. Ich hatte zuvor Alkohol getrunken während ich mit Freunden ein Spiel spielte. Halb betrunken bin ich dann rausgegangen als meine Freunde schlafen gegangen sind. Fast wie ein Zombie bin ich durch die Straßen gelaufen. Das einziege was mch am weiterlaufen gehalten hat war die Musik die ich hörte. Ich liebe das Album "The wall" von Pink Floyd. Ich liebe es wie es um soziale Isolation geht und um selbsterbaute Barrieren die einen hindern. Vorallem das Lied "Hey you" mag ich echt gerne. Es förmlich wie ein Hilferuf nach Kontakt. Ich weiß gar nicht wie oft mir die Zigaretten auf den Boden gefallen sind. Mit Kapuze über den Kopf lief ich durch die Straßen. Gelegentlich traf ich einen Taxifahrer der mich anschaute. Wahrscheinlich wunderte er sich was ich da mache. Mit einem Bier inb der Hand und der Kippe in der anderen um 5 Uhr morgens. Es war wirklich traurig wie ich da gelaufen bin. Ständig gestolpert oder schieflaufend. Fast wie ein trance zustand. Als meine Zigaretten dann alle waren bin ich zu der nächsten Tankstelle gelaufen um mir dort neue zu kaufen. Ich habe Marlboro Red gekauft. Die hat mein Vater immer geraucht, als er noch raucher war. Ich frag mich warum er damals angefangen hatte. Hatte er die gleichen Gründe wie ich? Oder war es einfach nur eine Nikotinsucht? Ich rauche weil es für mich fast wie peinigen ist. Es macht mir nicht einmal besonder spaß zu rauchen. Ich will einfach nur das Gefühl haben mich schlecht zu fühlen und diesen Zustand zu verschlechtern. Ich verstehe immernoch nicht warum leute das machen. Wenn ich andere fragen warum sie rauchhen geben sie mir nie den Grund den ich habe. Für mich ist es eine manifestation von meiner Unzufriedenheit. Schon fast ein rebellischher akt. Ich hatte sogar einmal angefangen zu weinen auf dem Spaziergang. Ich hatte das Lied "That's my Job" von Conway Twitty gehört. So ein schönes Lied über den sicheren Hafen der der eigene Vater ist. Egaal wie schlecht es mir geht, oder wenn ich hilfe brauchhe ist er immer zur stelle und hilft. Ohne Nachfragen. Ich hab so viel Ehrfurcht vor ihm. Er ist so eine wichtige Person für mich. Ich will ihm eigentlich nichht von meinem Zustand berichten. Ich fühle mich echt schlecht ihm gegenüber so miserabel zu wirken. Er wird irgendwann sterben. Und ich soll dann das Vermächtnis von ihm sein? Er kann ja nichts materilles mitnehmen. Ich kann nur seine legacy weiterführen. Und wie muss es sich anfühlen irgendwann zurückzugucken und dann meine leidige Existenz zu sehen? Es soll den Kindern dochh immer besser al den Eltern gehen. Ich kann das aber nicht. Mein Vater hatte in meinem Alter wahrscheinlich schhon tausendmal mehr Erfohg als ich. Sei es mit Frauen oder mit sonst was. Und hier bin ich. Die verkümnmerte Existenz der vor Angst vor der Welt sich immer ins digitale geflüchtet hat. Jemand der sich nicht einmal an seinem Schöpfer messen kann. Ich habe nochh nie so geweint. Ihr wisst bestimmt wie man verschiedene Arten hat zu weinen oder zu schluchzen. So ein Geräuchel hab ich noch nie von mir gegeben. Ich bin schwer zu brechen. Ich lasse nicht viel an mich ran. Aber dieses mal war es einfach zu viel. Ich glaube ich habe wirklich ein Problem. Diese Akkumulation an negativen Emotionen und melancholischen Verhalten ist einfach zu viel für mich. Ich glaube ich sollte mal zu der Psychotherapie gehen und mich beraten lassen. So langsam habe ich so viel Misgunst angesammelt, dass ich nicht damit umzugehen weiß. So dumm es auch klingen mag habe ich das Bedürfnis entwickelt mich zu verletzen. Irgendwie muss ich ja meine Unzufriedenhheit manifestieren. Und lange Texte schreiben oder rauchen reichen wahrscheinlich nicht mehr aus. Irgendwie will ich mich auch von meinem Umfeld isolieren. Das klingt zwar nach einem Aufmerksamkeitsstunt was zugegeben es auch irgendwie ist. Aber irgendwie will ich mich disassozieren. Ich kann das alles nicht mehr.27.09
War heute nachts wieder draußen. Hatte mir meine letzten Zigaretten mitgenommen, meine Kopfhörer und bin ein wenig herumspaziert. Tatsächlich so weit von meiner Wohnung wie noch nie. Irgendwie habe ich mich leicht benebelt oder schwindelig gefühlt. Ich weiß nicht ob das von den Zigaretten kam oder von dem Schlafmangel. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon wieder viel zu lange wach. Als ich in das Wohnhaus gekommen bin (um 3 Uhr morgens übrigens) öffnete sich zu meinem Schrecken eine Tür ins Treppenzimmer. Ein junger Mann in meinem Alter begleitet eine Frau im ebenfalls gleichen Alter nach draußen. Ich warf ihr einen kurzen Blick zu und sagte Hallo in Richtung der beiden aus Höflichkeit. Ich hab mich nicht sehr wohl gefühlt, da meine Haare ungewaschen waren und ich wahrscheinlich grausam aussah. Sie schaute mich mit einem schmunzelnden Lächeln an. Ich glaube es ist nicht schwer nachzuvollziehen was ich mir in diesem Moment gedacht habe, über was die beiden zuvor getrieben haben. Das erinnerte mich an meine Zeit in Japan. Dort habe ich im Zimmer nebenan von meiner Wohnung auch immer diese sehr typischen japanischen Stöhngeräusche gehört. Immer wenn ich mich mit so einer Situation konfrontiert sehe fühlt es sich einfach so traurig für mich an. Da passiert etwas unter meiner Nase von dem ich nur träumen könnte. Das was mein Kopf zerbricht, mein Selbstvertrauen verringert und, so trivial es wohl sein möge, ich gerne erleben würde ist ein paar Wände oder sogar nur eine von mir entfernt. Menschen die sorglos sich ihrer Hobbies, Interessen, Passionen zuwenden können mit dem Gedanken keine Außenseiter zu sein. Keine einsamen vollnerd weirdos. Leute die an einem Partyabend abenteuerliche Geschichten preisgeben können. Leute die ihr Leben befreit von den Ängsten, dem Stigma und der körperlichen Einsamkeit. Leute die intime Zweisamkeit erlebt haben. Leute die zumindest kontemporär jemandem Liebe und vertrauen schenken können. Wie zwei unterschiedliche Universen und Lebensrealitäten die nur von einer Wand getrennt sind. Auf der einen sitze ich alleine, isoliert und mit schwindener Hoffnung, auf der anderen Seite Selbstvertrauen, soziale Integration, Teilhabe an der Gesellschaft und den Luxus sich auf sein selbstbestimmtes Leben ohne Hemmungen zu konzentrieren.
Das setzt enorm viele eklige Gefühle frei. Vorallem ist es natürlich Neid aber auch ein Gefühl von Ungerechtigkeit. Natürlich sind solche Gefühle zynisch und nicht gerechtfertigt, dafür aber hoffentlich aus meiner Perspektive Nachvollziehbar. Ja was macht man dieser negativen Energie nur? Wird man zum Zyniker? Zum Bösewicht? Schwört man sich Rache an der Gesellschaft? Soll man zum Egoist werden? Oder soll man diese Energie in positive verwandeln? Komplettes selbstloses Handeln? Das klingt sehr religiös. Da ich nicht religiös bin kann ich mich leider auch nicht einfach auf eine irgendwo niedergeschriebene Tugend zurückziehen. Ich muss mir meine Philosophie, meine Moral selber bauen. Ja viel spaß damit. Das ist schwer. Und wenn man so von seinen Gefühlen unterjocht ist, ist es auch nicht einfach mal eben zum gutmenschlichen Philosophen zu werden. Sind Gutmenschen immer nur Menschen für die es im Leben gut lief? Haben sie deswegen so viel Nächstenliebe übrig, weil sie sich selber im Luxus sehen im vergleich zu den anderen? Ich sehe mich nicht im Luxus und sehe mich eher auf dem Weg zum Bösewicht. Ich weiß das ist ein bisschen eine kindliche Darstellung aber irgendwie passt sie auch ganz gut. Ich war früher immer jemand der seine Moral sehr hoch gehalten hat. Ich hab weder Alkohol getrunken, noch geraucht. Ja ich hab sogar meine Freunde und deren Umfeld verurteilt wenn sie das gemacht haben. Und jetzt? Und was jetzt? Was ist aus mir geworden? Ich betrinke mich vor meinem Computer ohne Anlass. Ich betrinke mich vor meiner ewigen Ablenkung. Vor meinem Safe space. Bei mir gibt es momentan nur Neid, Verzweiflung und Welthass. Ich hab keine mentale Kapazität den gesellschaftlichen Retter zu spielen wenn ich schon an den einfachen Hürden der Zivilgesellschaft scheitere. Bitte beachtet, dass das hier nicht der Endpunkt ist. Das ist eine Momentaufnahme. Vielleicht wird es sich irgendwann verbessern und ich werde lachend zurückschauen auf diese kindlichen Reaktionen. Ich glaube ich werde mit dem Essen aufhören.
Out here, Barely see my breath
Surrounded
By jealousy and death
I can't be reached, Only had one call
Dragged underneath, Separate from you all